Unsere Geschichte
Die Bischof-Hermann-Stiftung hat ihren Ursprung in den Zeiten der Industrialisierung.
1890
Hermann Dingelstadt wird zum Bischof von Münster geweiht.
1896
Die Bischof Hermann- Stiftung wird als wohltätige, rechtsfähige, kirchliche Stiftung privaten Rechts gegründet. Mit der Schenkungsurkunde vom 31. Mai 1896 überlässt Bischof Hermann Dingelstad zur Fundierung dieser Stiftung dem Stiftungskuratorium einige Grundstücke und die darauf befindlichen Häuser.
1932
Eröffnung des Christophorushauses für 60 obdachlose Männer. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise entstehen für viele Bürger wirtschaftliche Engpässe, die nicht selten in Wohnungslosigkeit enden. Konkreter Anlass für die Einrichtung des Christophorushauses ist jedoch die Tatsache, dass der Münsteraner Polizei nicht mehr genügend Unterkunftsmöglichkeiten für die bei ihr gemeldeten Obdachlosen zur Verfügung stehen. Zwischen der Stadt Münster und der Bischof-Hermann-Stiftung wird daraufhin ein Vertrag geschlossen, durch den sich die Stiftung verpflichtet, bis zu 60 Obdachlosen, die von der Münsteraner Polizeibehörde in das Christophorushaus überwiesen werden, einen Unterkunftsplatz zu garantieren. Als Gegenleistung zahlt das Münsteraner Wohlfahrtsamt für die von ihm zugewiesenen Obdachlosen die anfallenden Unterbringungskosten. Der vermittelte Bewohner darf jedoch das Christophorushaus nur mit einer Sondergenehmigung länger als einen Tag und eine Nacht in Anspruch nehmen und ist von der Heimleitung täglich zu einer zweistündigen Arbeitsleistung heran zu ziehen.
1943
wird das Christophorushaus im Krieg nahezu vollständig zerstört.
1945
beginnt der Wiederaufbau. Es werden bis zu 70 Arbeiter beherbergt, unter ihnen viele Ostflüchtlinge.
1951
werden insgesamt bis zu 50 Lehrlinge der Bundespost untergebracht.
1959
wird das hinter dem bestehenden Gebäude erbaute Christophorushaus als Ersatz für den Hansabunker eingeweiht, der zuvor als Notunterkunft für Heimatvertriebene, Flüchtlinge, ehemalige Kriegsgefangene und später für wohnungslose Männer genutzt worden war. Das Christophorushaus ist ursprünglich als Wohn- und Verpflegungseinrichtung für 40 obdachlose Männer konzipiert, das man in zwei Unterabteilungen mit je 20 Betreuungsplätzen aufgeteilt hat: Im "Aufnahmeheim" werden wohnungslose Personen untergebracht, die lediglich eine Unterkunfts- und Verpflegungsmöglichkeit suchen. Daneben finden im "Übergangsheim" obdachlose Männer Platz, die sich in unbetreute Berufs- und Wohnverhältnisse wieder eingliedern wollen.
1968
wird der alte Teil des Christophorushaus in "Dr.-Konermann-Heim" umbenannt und ein Jahr später räumlich wie konzeptionell dem Christophorushaus angeschlossen. Die 50 Postlehrlinge werden in das Kettelerheim verlegt.
bis 1982
erlebt das Christophorushaus mehrmals bauliche Veränderungen und beherbergt schließlich bis zu 150 wohnungslose Männer.
1982
wird die Notunterbringung wohnungsloser Männer in die Hafenstraße verlagert. Die damit verbundene Verringerung der Platzzahl auf 126 Plätze im Christophorushaus führt dazu, dass die Betreuung alleinstehender wohnungsloser Männer in besonderen sozialen Schwierigkeiten in den Mittelpunkt gestellt wird.
1996
Einführung eines neuen Konzeptes zur Betreuung wohnungsloser Männer in besonderen sozialen Schwierigkeiten. Durch die Reduzierung der Platzzahl auf insgesamt 82 Plätze und die damit verbundenen Verbesserungen der räumlichen Bedingungen sowie durch die verbesserte Personalsituation können die Betreuungsmöglichkeiten intensiviert und qualifiziert werden.
1999
wird die Betreuung von insgesamt bis zu 6 psychisch kranken Wohnungslosen konzeptioneller Bestandteil der Betreuungsarbeit im Christophorushaus.
2001
Ein in unmittelbarer Nachbarschaft des Christophorushauses stehendes kleines Wohnhaus wird von der Bischof-Hermann-Stiftung angekauft und ermöglicht nach der Renovierung durch eine weitere Differenzierung des Hilfeangebotes bis zu vier Bewohnern eine weitgehend selbstverantwortliche Lebensführung bei gleichzeitiger enger Anbindung an die Stammeinrichtung.
2004
erweitert das Christophorushaus sein bestehendes Betreuungsangebot. Im Rahmen der nachgehenden Hilfe gem. § 67ff. SGB XII können bis zu 5 ehemalige Bewohner im Anschluss an die stationäre Hilfe in einer eigenen Wohnung zusätzliche begleitende und unterstützende sozialarbeiterische Hilfen in Anspruch nehmen.
2008
Fertigstellung des Neubaus und Beendigung der Sanierungsarbeiten im Langzeitwohnbereich. Das Christophorushaus verfügt nunmehr über einen Fahrstuhl, der gehbeeinträchtigten Bewohnern einen barrierefreien Zugang zu allen Etagen ermöglicht sowie eine Pflegeabteilung im Untergeschoss.
2012
Abschluss der Umbauarbeiten im Christophorushaus, die zu einer deutlichen Verbesserung der Wohnstandards führen, da alle Bewohner jetzt in Einzelzimmern leben. Darüber hinaus entspricht das neue Brandschutzkonzept jetzt modernen Sicherheitsstandards.